Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren es die „Grundherrschaften“, die das Geschehen in unseren Dörfern bestimmten. Sie waren die Obrigkeit, Verwalter, Richter und vieles mehr, zugleich aber auch Schützer und Helfer.
Durch die Beseitigung der Grundherrschaft in der Revolution von 1848/49 wurden diese Obliegenheiten zu den Agenden der nun freien Gemeinden. Die Katastralgemeinden Sulz und Stangau wurden 1850 durch ein Gesetz zur Ortsgemeinde Sulz-Stangau vereinigt. Nach dieser Zeit, als die Gesellschaft selbst ihr Leben einrichtete, kam es auch in unserer näheren Umgebung zur Gründung vieler Vereine.
Da auch zu dieser Zeit die Abwehr von „Feuersbrünsten“ zur Sorge der Gemeinde gehörte, wurde in Sulz der Gedanke zu einer organisierten Feuerwehr aufgegriffen. Im Jahre 1885 gründeten Männer von Sulz, unter anderen der Besitzer der Kuranstalt, Dr. Emil Löwy , Pater Petrus Huber und Dr. Max Menger , mit der Unterstützung einiger „Sommerfrischler“ aus Wien, wie Kerzenfabrikant Rudolf Schellinger , Dekorateur Julius Gross und Bankier Isidor Kanitz , unter Bürgermeister Gastwirt Johann Winter die Freiwillige Feuerwehr Sulz-Stangau.
Leider gibt es über diese Gründung sowie die Ereignisse bis nach dem zweiten Weltkrieg bei der Freiwilligen Feuerwehr Sulz und der Gemeinde keinerlei Aufzeichnungen. Deshalb wurden folgende Daten und Ereignisse entsprechend den vorhandenen Unterlagen zusammengestellt.
Chronologie
1885
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Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Sulz-Stangau.
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1887
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Am 1.Jänner meldet Kommandantstellvertreter
Josef Winter „Keine Spritzen vorhanden“. Meldung vom 1. Mai: 36 Mitglieder, 1 Wasserwagen mit 30 Eimern aus Leinen, 1 zweirädrige Spritze mit Sauger, 100 m Schlauch und 1 Schiebeleiter. 588 Einwohner – 1 Brand im Ort – 300 Gulden Subvention erhalten. Bezirksverbandsausschusssitzung am 2.10.1887 in Sulz. Im Protokoll steht nach der Tagesordnung folgendes: Nach langer Debatte unter Teilnahme des Bürgermeisters und mehrerer Gemeindevertreter von Sulz-Stangau erklärt der Bürgermeister, Gastwirt Johann Winter, das benötigte Spritzenhaus in längstens 3 – 4 Monaten zu bauen. |
1889
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Am Bezirksverbandstag in Maria Enzersdorf vom
18. August wird u.a. berichtet: „…und denen mit Ausnahme von Sittendorf und Sparbach meist zweckentsprechende Gerätehäuser zur Verfügung stehen.“ Aus dieser Eintragung kann man schließen, dass der Bürgermeister sein Wort gehalten hat. (Anm. des Verfassers) |
1905
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Die Freiwillige Feuerwehr Sulz-Stangau feiert am
26. und 27. August im Gasthaus Georg Gröbl ihr 20- jähriges Gründungsfest. |
1909
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Am 8. Oktober um 7 Uhr abends kam auf dem Stallboden
des Wirtschaftsgebäudes von Anton Sigl in Stangau Nr. 8 ein Feuer zum Ausbruch, welches in wenigen Minuten den Dachstuhl in Flammen setzte. Die Ortsfeuerwehr, welche mit Spritzen, Wasserwagen und Hydrophor rasch zur Stelle war bestieg den zirka 3 Meter höher gelegenen Hausstock und richtete die Schlauchleitung auf den Brandherd. Aus einem anderen Bericht geht hervor, dass die Freiwilligen Feuerwehren Breitenfurt, Sittendorf und Kaltenleutgeben mit der Dampfspritze zu Hilfe kamen. „… wozu die Dampfspritze um so notwendiger war, da die Mannschaft, welche ununterbrochen 22 Stunden in angestrengter Arbeit stand, nahezu erschöpft war“. |
1915
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Am 26. März Brand im Gasthaus Ecker Sulz Nr.6.
Der Dachstuhl brannte nieder – große Gefahr für Kirche und Schule. |
1925
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2. August: Die FF Sulz feiert – verbunden mit dem
Bezirksfeuerwehrtag – ihr 40-jähriges Gründungsfest. 28.September: Unfall eines Autos bei der „Baracke“ (Sulzerhöhe). |
1933
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Die Gemeinde Sulz-Stangau wird in die früheren
Katastralgemeinden Sulz und Stangau getrennt. |
1934
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Die Freiwillige Feuerwehr Wöglerin wird gegründet.
Die Gründung war für die neugeschaffene Gemeinde Stangau notwendig. |
1938
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Am 15.Oktober erfolgt der Anschluss an Wien als
Teil des 24. Bezirks. Die Freiwilligen Feuerwehren werden der Feuerwehr der Stadt Wien unterstellt. Auf Grund eines Reichsgesetzes werden die Feuerwehren in eine Feuerschutzpolizei umgewandelt. |
1939
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Am 1.September Ausbruch des zweiten Weltkrieges.
Viele Angehörige der Feuerwehren werden zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und so der Mannschaftsstand arg dezimiert. Um hier Abhilfe zu Schaffen, wurden Männer zur Feuerschutzpolizei dienstverpflichtet und zum Übungs- und Exerzierdienst befohlen. |
1942
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Am 6. Jänner Brand des Kurhauses in Sulz.
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1945
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Am 4. April um 15:00 Uhr brennt die Keller-Villa.
Um 18:00 Uhr marschieren, aus Sittendorf kommend, die Russen ein. Alle Geräte der Feuerwehr sind verschwunden. 7. April: Nach einem Bombenangriff brennt die Liedermann-Villa ab. 15. April: Gasthaus Schmölz (ehem. Georg Winter) brennt ab. 8. Mai Deutschland „kapituliert“. Für die Feuerwehren sah es trostlos aus: Feuerwehrhäuser aufgebrochen und leer. Schon in den entbehrungsreichen ersten Nachkriegsjahren begannen die nach und nach heimkehrenden Feuerwehrmänner mit dem Wiederaufbau der Feuerwehren Sulz und Wöglerin. Diese Aufbauarbeit wurde durch das „Randgemeindenproblem“ noch erschwert, zumal die Freiwilligen Feuerwehren ja der Feuerwehr der Stadt Wien unterstanden. |
1950
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Am 19. April brach im Schuppen des Hauses Kroneis
im Vogelgraben ein Brand aus, der mit großer Geschwindigkeit, vom Ostwind begünstigt, auf die Nachbarhäuser Wudy und Böhme übergriff. 23. Juli Segnung einer Motorspritze der FF Sulz. |
1954
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Am 31. August erfolgt die Trennung von Wien. Erste
Gemeinderatssitzung der selbstständigen und wie dervereinigten Gemeinde Sulz-Stangau am nächsten Tag. Gründung einer „Filiale“ der Feiwilligen Feuerwehr Wöglerin in Gruberau. |
1960
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Bau des Feuerwehrhauses auf der Wöglerin.
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1965
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Am 14. Februar Brand der Tischlerei Spörl in Sulz.
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1966
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Gemeinderatsbeschluss für den Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges
für die FF Sulz, mit dem später unzählige Versorgungsfahrten zur Behebung der Wasserknappheit gefahren wurden. |
1968
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Zusammenschluss der Freiwilligen Feuerwehren
von Sulz und Wöglerin-Gruberau. |
1972
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Vom 19. bis 21. Mai Katastropheneinsatz bei Hochwasser.
Zahlreiche schwere Schäden im Gemeindegebiet. Die FF Sulz war 38 Stunden ununterbrochen im Einsatz. 21. April: Das neue Löschfahrzeug Marke Land Rover wird in Dienst gestellt. |
1975
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Zahlreiche Hochwassereinsätze am 1. und 2. Juli.
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1976
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Sturmkatastrophe vom 2. bis 4. Jänner. Viele Einsätze
im Gemeindegebiet. |
1981
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6. August: Einsatz in Grub nach Flugzeugabsturz.
31. Dezember: Gründung der Feuerwehrjugend Sulz. |
1982
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Am 2. November Brand im Wirtschaftsgebäude des
Dipl. Ing. Wiesbauer in Wöglerin. |
1985
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Die Freiwillige Feuerwehr Sulz feiert vom 14. bis
16. Juli ihr 100-järiges Gründungsfest mit einem Zeltfest und den Bezirksleistungsbewerben. |
1990
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Das neue Feuerwehrhaus in der Schöffelstrasse
kann bezogen werden. |
1992
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4. April: Dachstuhlbrand im Haberl-Haus, Kirchengasse
53. 30. August: 15 Stunden andauernder Waldbrandeinsatz am Schneeberg im Feuerlösch- und Bergedienstes (heute Katastrofen-Hilfs-Dienst) |
1993
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3.-5., 25, und 30. August: Suchaktion eines abgän- |
1994
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15.-16. August: Waldbrand im Mödlinger Anningergebiet,
Alle Feuerwehren des Bezirks Mödling waren ausgerückt. |
1996
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4. Feb.: Brandeinsatz im Fernheizwerk Sulz. Das
gesamte Strohlager steht in Flammen und muss geräumt werden. 9 Feuerwehren stehen im Einsatz |
1997
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6.-13. Juli: Jahrhunderthochwasser auch im Wienerwald.
Einsatzschwerpunkt ist in der Gruberau. Einsatz von Feuerwehren aus den Bezirken Mödling, Neunkirchen und Mistelbach. |
1998
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20. März: ein Linienbus der ÖBB ist zwischen Buchelbach
und Gruberau in den Bach gestürzt. Bergung durch das Kranfahrzeug der FF Mödling. |
2000
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8. März: Dachstuhlbrand in Gruberau 1 (ehemaliges
Forsthaus) |
2001
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13. Oktober: Während den Vorbereitungen für eine
Übung wird die FF Sulz zu einem Verkehrsunfall gerufen. Ein Motorradfahrer war mit einem PKW zusammengestoßen. Er verstarb noch an der Unfallstelle. |
2002
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Jahrhunderthochwasser. Der Mödlingbach tritt
übers Ufer, ebenso der Gruberaubach. Straßensperren, zahlreiche Keller unter Wasser,… Zur Unterstützung werden die Feuerwehren Hinterbrühl und Perchtoldsdorf angefordert, da die umliegenden Feuerwehren in den eigenen Ortschaften selbst zu tun hatten. 10. und 16. August: KHD-Einsätze nach Hochwasser in Rohrendorf bei Krems und Au bei Strengberg (Bezirk Amstetten) |
2004
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Ein neues Löschfahrzeug der Marke Mercedes mit einen Marte Aufbau wurde in Dienst gestellt. |
2005
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21. Mai: Die Ausbildung für die Atemschutzträger des Bezirk Mödling wird nach Sulz verlegt.
Ende de Jahres wird der Beschluss gefasst, sich von den langjährigen grünrn Uniformen zu trennen und auf die, dem neuesten Stand entschprechenden, blauen Uniformen umzusteigen. |
2006
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Im Jänner und Februar sind nach massiven Schneefällen viele Dächer von den Schneemassen bedroht und müssen von Hand abgeschaufelt werden.
15. April: Eine Explosion im Keller eine Reihenhauses in der Mödlingbachgasse fordert mehrere Verletzte. Der entstandene Kellerbrand muss unter schwersten Bedingungen gelöscht werden. |